Jaja, das Wort soll man nicht in den Mund nehmen. Aber wir sind hier ja unter uns, da geht das sicher ausnahmsweise mal in Ordnung. Oft genug reicht ja so ein handelsüblicher Montag schon, damit die Woche versaut ist. Manchmal ist der aber nur der Anfang von allem Übel.
Kein Bock auf Training
Im Moment hänge ich ein wenig in der Zwischenwelt. Mein innerer Schweinehund tankt ordentlich Selbstbewusstsein und macht sich immer breiter. Seit der dämlichen Verletzung, die mein Lauftraining verhindert, habe ich mir schon ein paar Dinge abgewöhnt.
5:30 Uhr aufstehen. Das ist eines davon. Seit vier Wochen nicht mehr gemacht. Wenn ich jetzt morgens um kurz vor sieben aus dem Fenster schaue, ist es noch dunkel. Unter diesen Voraussetzungen demnächst wieder ins Training einzusteigen, wird doppelt hart. Spitze, dass ich die geilsten drei Wochen für das Laufen in den frühen Morgenstunden mit einem Hinkebein verhindert war!

In dieser Woche habe ich das erste mal im Training die Schiene weg gelassen.
Vier Trainings pro Woche. Pustekuchen! Während ich in der ersten Woche meines Regenerationstrainings auf dem Spinningrad noch voller Euphorie war, riss ich sechs Einheiten ab. In den vergangenen beiden Wochen konnte ich mich zu fünf Einheiten aufraffen. Das Radeln auf der Stelle nervt ungefähr genau so viel, wie das Laufen auf der Stelle. Beim Spinningrad kommt aber erschwerend hinzu: Das Sitzen auf dem Sattel tut nach einer Weile weh. Zumindest, wenn man es so viel gewöhnt ist, wie ich. Die Euphorie hat sehr schnell sehr bedingungslos kapituliert.
Wenigstens habe ich angefangen, zumindest auf dem Spinningrad die Schiene schon mal weg zu lassen. Mit richtigen Schuhen an den Füßen sind die Pedale wesentlich bequemer für die Füße. Tagsüber muss ich ja mit den Vibram FiveFingers, den Vibram Wickelschuhen (beides Affiliate-Links) oder mit Sandalen rumlaufen. Nämlich weil die Schiene in keinen richtigen Schuh passt.
Jetzt erst recht Fußgänger

Das dicke Ding kam dann Mittwoch Morgen. Wegen des lädierten Fußes kann ich die Garageneinfahrt nicht so gut hoch laufen und dabei noch mein Fahrrad schieben. Deshalb hatte ich das Rad kurzerhand seit der Verletzung im Fahrradständer vor dem Haus geparkt. Dienstag Abend nach dem Fitness Studio habe ich das noch ganz normal abgestellt und angeschlossen. In der Nacht zum Mittwoch wechselte es dann den Besitzer – ohne, dass ich gefragt wurde!
Sauber! Genau das, was ich jetzt noch gebrauchen kann. Jetzt habe ich nicht nur eine vorübergehende Gehbehinderung, sondern muss damit auch noch zur Arbeit laufen. Okay – die U-Bahn hilft dabei ein bisschen. Aber ihr wisst ja, wie das mit dem ÖPNV so ist… Der hält ja selten direkt vor der Haustür.
Zwar hatte ich bereits seit einer Weile überlegt, ob ich mir nicht ein neues Fahrrad kaufen sollte. Vielleicht ein etwas sportlichereres als mein City-MTB-Hybrid-Crosser?
Jetzt muss ich auf jeden Fall ein neues kaufen! Das war so jetzt nicht geplant, aber lässt sich jetzt auch nicht mehr ändern. Ich hoffe, dass meine Hausratversicherung die Anschaffungskosten des geklauten Rads ohne Beanstandung übernimmt.
Besonders bitter: vor gerade mal vier Wochen habe ich in mühevoller Handarbeit neue Reifen aufgezogen. Und das mit all meinen beiden linken Händen!
Mittagessen abgebrochen
Am Donnerstag ging es direkt weiter mit den vermaledeiten Dingen. Ich war kurzfristig um 13:00 Uhr mit Kollegen zum Mittagessen verabredet. Extra nicht so spät, da ich um 15:00 einen Termin mit einem Dienstleister hatte. In dem Termin wollte ich nicht im Fresskoma sitzen und geistig vor mich hindösen. Ja, 12:00 ist bei uns „nicht so spät“ zum Mittag essen. Die Kollegen verspäteten sich dann doch um ein paar Minuten, das war aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht so schlimm.
Im Restaurant angekommen studierten wir die Karte, jeder bestellte sein Essen. Kaum hatte der Kellner uns die Getränke gebracht, bimmelte mein Handy. Terminerinnerung, 15 Minuten vorher. Spitze, mein Termin war um zwei und nicht um drei!
Irgend ein Essensbild, das mit der Story gar nichts zu tun hat, aber mit viel Fantasie in den Kontext passt. Um seriöse Berichterstattung zu simulieren.
So etwas war mir bis dato auch noch nicht passiert. Zum Glück konnte ich die Kollegen überzeugen, dass wir uns das Mittag einpacken lassen. So konnten wir uns direkt auf den Weg zurück ins Büro machen. Nur der arme Kellner wusste noch gar nichts davon, bis er uns das Essen brachte. Ich glaube, so was hat er auch noch nicht so oft erlebt.
Auf dem Rückweg ins Büro standen wir – wie sollte es auch anders sein – im Stau. Riederwald halt, kannste knicken. Da hätte ich vermutlich alleine mit der U-Bahn fahren können und wäre kaum länger unterwegs gewesen. So hätten die Kollegen zumindest in Ruhe weiter essen können. Murphy’s Law ist eben einfach gnadenlos.
Das Ende vom Lied: Ich kam fast zwanzig Minuten zu spät zu meinem Termin. Der Dienstleister aber war vom Typ eher Richtung „Bauarbeiter“ und hat es ganz locker gesehen. Wenigstens ein kleiner Lichtblick in dieser verkorksten Situation.
Der Turn-Around?
Heute möchte ich mal ein paar Fahrradläden abklappern und mir Cyclocrosser anschauen und empfehlen lassen. Vielleicht schaffe ich auch nur einen Laden. Ein Cyclocross-Rad ist ein ein-ganz-klein-wenig auf City und MTB getrimmtes Rennrad – mit etwas dickeren Reifen, wendigerer Rahmenkonstruktion und Scheibenbremsen (meistens).
Mit so einem Gerät soll man auch mal auf Kopfsteinpflaster oder losem Untergrund wie z.B. Schotterwegen fahren können, ohne dass das Leichtmetall-Sportgerät auseinanderbricht. Ich werd’s sehen bzw vom Fachhändler hören, ob das das richtige für mich ist. Und ihm dann eines abkaufen, getreu dem Motto: Support you local dealer.
Ich hoffe, dass der morgige Tag etwas erfolgreicher wird als der bisherige Wochendurchschnitt. Also kein Autounfall bei der Probefahrt mit dem neuen Rad – ich nehme zur Sicherheit auf jeden Fall meinen Helm mit. *hüstel* *als ob der im Zweifel was nützt* *hüstel*. Kein absoluter Bockmist wäre für’s Erste nicht schlecht und bereits ein kleiner Aufwärtstrend.